03. Juni 2015

Mobilegeddon – Gewinner und Erkenntnisse nach 30 Tagen

Google mobile friendly

Google hat zum Ziel, seinen Nutzern immer die bestmöglichen Suchresultate anzuzeigen – egal in welchem Kontext. Mittlerweile stammen gemäss Net-Metrix rund 58% des Traffics von mobilen Geräten. Am 21. April 2015 hat Google deswegen seine Ranking-Algorithmen umgestellt. Das neue Kriterium verwundert nicht: Wie mobile-friendly sind die indexierten Shops, Webseiten oder Blogs?

Je besser ein digitaler Touchpoint für den mobilen Kontext optimiert ist, hat nun einen direkten Einfluss auf die Platzierung in den Suchresultaten. Experten gingen im Vorfeld von einer Veränderung von 10 bis 40% aus. Rund einen Monat nach Einführung des Updates wissen wir es genauer: Ja, es gibt Gewinner und Verlierer, und es betrifft die mobilen und nicht-mobilen Seiten. Aber der Mobile-Shift ist kontinuierlich und betrifft einzelne URLs, nicht ganze Domains.

Transparentes Update mit wenig Überraschung

Bei früheren Updates kommunizierte Google lediglich den Zeitpunkt. SEO-Agenturen analysierten die Veränderungen und schlossen daraus auf neue Kriterien. Im Vorfeld dieses Updates hat Google die Bewertungskriterien offen gelegt und Anleitungen für die mobile SEO-Optimierung kommuniziert. Es verwundert nun nicht, dass auf der Gewinnerseite bei Searchmetrics nur mobile-optimierte Websites stehen.

Drei Erkenntnisse

1. Update betrifft jede einzelne URL, nicht Domains

Das Google Update ist URL- und nicht Domain-bezogen, d.h. jede einzelne URL wird von Google gecrawlt und auf seine Mobile-Tauglichkeit untersucht. SearchMetrics benutzt für die oben angezeigten Listen einen eigens entwickelten Mobile SEO Visibility Index, der unter anderem auf dem Verhältnis von mobile-optimierten zu mobile-unfriendly Webseiten einer Domain beruht. Es kann nun sein, dass zwar die Startseite mobile-optimiert ist und vom Google Checker grünes Licht erhält. Die Unterseiten jedoch werden als untauglich taxiert und verlieren Ranking.

Xing beispielsweise hat Traffic-Einbruch bei den Firmenprofilen eingefahren, die öffentlichen User-Profile sind nicht betroffen.

Unsere Erkenntnis: Eine Optimierung sollte immer für die ganze Seite umgesetzt werden, inkl. Blog, Shop, Landing Pages, am besten gleich mit einem Mobile Newsletter Design.

2. Umstellung schleichend

Die Bevorzugung von mobil-optimierten Seiten lässt sich in den von uns untersuchten Quellen nach Mobilegeddon klar nachweisen. Der beschworene Tsunami mit 40% Umschichtungen am Stichtag vom 21. April blieb jedoch aus. Weshalb?

Im Herbst letzten Jahres hat Google damit begonnen, für das Handy optimierte Webseiten mit «Mobile-Friendly»-Tag zu kennzeichnen. Die Daten von SEOClarity zeigen, dass bereits damals mobile-optimierte Seiten bessere Platzierungen in den Suchergebnissen erzielten. Der Trend, die Suchresultate für den mobilen Kontext anzupassen, hat bei Google also schon früher begonnen und wird auch in Zukunft weiteranhalten. Der Stichtag vom 21. April 2015 hat jedoch die Wichtigkeit des Themas aufgezeigt und Unternehmen bezüglich des mobilen Kanals alarmiert und sensibilisiert.

Unsere Erkenntnis: Beim Analysieren Ihrer Mobile-Zahlen seit April bis jetzt, stellen Sie eventuell keine Erhöhung oder Einbruch fest. Erweitern Sie den Monitoring-Zeitraum und stellen Sie sich darauf ein, dass der Trend zu Mobile in Zukunft zunehmen wird.

3. Abweichungen von Desktop Resultaten zu Mobile Resultaten nehmen zu

Für kleinere Seiten kann das Update noch nicht abschliessend beurteilt werden: Schwankungen von 10% bei den mobilen Zugriffen unterliegen einer normalen Abweichung. Unbestritten ist, dass die mobilen Zugriffe zunehmen und Google vermehrt Desktop- und Mobile-Resultate unterschiedlich bewertet. Kurz nach dem Update konnten die Datenanalysten von SEOClarity eine Zunahme der Differenzierung feststellen, die Zahlen sind jedoch auf hohem Differenzierungsniveau schwankend.

Unsere Erkenntnis: Mobile ist kein Kanal, sondern ein Kontext, in dem das Internet besucht wird. Unterschiedlicher Kontext bedeutet auch unterschiedliche Bedürfnisse. Passen Sie Ihre mobile Strategie nicht an Geräte, sondern an Situationen an, in denen sich Ihre Kunden gerade befinden.

Fazit

Mobile Readiness ist ein Muss, um bei mobilen Suchresultaten auf den vordersten Plätzen im Google Ranking zu landen. Mit dem Zuwachs des mobilen Traffics ist der mobile Kontext aber auch die natürliche Weiterentwicklung jeder digitalen Strategie: Sei da präsent, wo Deine Kunden sind.

Wir haben für unsere Kunden mehrere Responsive Re-Design Projekte umgesetzt, z.B. helikopterrundflug.ch. Lesen Sie die Case Study und gewinnen Sie vielleicht den Helikopter-Rundflug.

Andreas Gugolz
Ihr Anpsrechpartner
@andreas.gugolz